Nachträglich noch drei Kurzreviews aus dem März 2008:
Traffic
Schon wieder Soderbergh. Diesmal mit seinem viel bejubelten und Oscargekrönten Drogendrama Traffic. Auf drei durch extreme Farbfilter abgegrenzten Handlungsebenen beobachten wir die Regierung, die Polizei und die Armee im Kampf gegen das Drogenmilieu. Besetzt wurden die Rollen mit Namen wie Michael Douglas, Don Cheadle, Catherine Zeta-Jones und Benicio Del Toro. Dabei stellt vor allem Letzterer die übrigen in den Schatten und hat sein Goldmännchen eindeutig verdient.
Ein intelligenter und spannender Film, der das heikle Thema von mehreren Seiten beleuchtet. Aber es schwächelt bei den einzelnen Handlungssträngen zeitweise, einige Klischees werden nicht ausgespart und trotz packender Atmosphäre hat man nicht das Gefühl, wirklich etwas neues gelernt zu haben.
ca. 8 von 10 Punkten
La Haine
Endlich habe ich den Banlieu-Film einmal ganz gesehen. Ich mache es kurz: Schockierend, bewegend, spannend und vor allem geradezu unheimlich realistisch von der ersten bis zur letzten Minute. Ein Film, der mit seinen schwarzweiss-Bildern eine wichtige Geschichte erzählt. Ein Meisterwerk!
abgerundt ca. 9 von 10 Punkten
Cidade de Deus (City of God)
Auch hier lohnt es sich nicht unbedingt, grosse Worte zu vergeuden. Den Film sollte man gesehen haben, Punkt.
Ein schlicht genialer und unglaublich packender Streifen über die Kriminalität in einem Vorort von Rio de Janeiro, über die dort heranwachsende Jugend in einer Welt zwischen Drogenhandel und Bandenkriegen. Das sind zwei Stunden, die man nicht so schnell vergisst - schnell, brutal, nahegehend und energiegeladen.
Der Vergleich mag nicht ganz angebracht sein, aber "City of God" hat mir sogar noch ein Stück besser gefallen als "La Haine". Ein ganz, ganz grosser Film. Die DVD wurde sofort gekauft.
ca. 10 von 10 Punkten
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