Freitag, 30. Mai 2008

Für ein paar Dollar mehr (Kino Review)

Vom 17.4.2008: 




Für ein paar Dollar mehr

Was gibt es schöneres, als einen Sergio Leone-Western im Kino sehen zu können? Nichts, gar nichts! Auf jeden Fall ist es für mich Weihnachten, wenn ein Kino bei uns ein paar Wochen lang alte Western zeigt. Den zweiten Teil von Leone's legendärer Dollar-Trilogie, Per qualche dollaro in più, auf Grossleinwand zu geniessen, war wirklich ein aussergewöhnliches Ereignis. 

Der Film beginnt mit dem eingeblendeten Text: 

Where life had no value, death, sometimes, had its price. 
That is why the bounty killers appeared.

Es geht um Kopfgeldjäger. Es geht um Banditen, um Revolver, um Gold und um echte Männer. Das Übliche, denken manche vielleicht aus heutiger Sicht. Aber wie jede Mode wurde auch diese einmal von jemandem losgetreten. Sergio Leone hat in den 60ern zusammen mit Clint Eastwood den Italowestern erfunden, und auch wenn es seither unzählige Ableger gab, bleibt er bis heute unerreicht.
Denn beim Sehen dieses Filmes wird einem einmal mehr schlagartig bewusst, warum Leone der beste Westernregisseur des letzten Jahrhunderts ist: Seine Filme sind zeitlos. 40 Jahre konnte diesem Film rein gar nichts anhaben. Noch heute genauso wie damals sind die Kameraeinstellungen genial, die Handlung spannend, die Duelle nervenzerreissend, die Revolverhelden ultracool und die Musik göttlich. Gian Maria Volontè und Klaus Kinski als Antagonisten sind einmalig. Und die Leinwand knistert geradezu, wenn mit Clint Eastwood und Lee Van Cleef Coolness ohnegleichen inmitten einer staubigen, dreckigen Kulisse aufeinandertrifft, und wenn dann noch Morricones Score emporschwingt, dann sind das Momente, wie sie der Western, ja der Film jeglicher Art wenige zu bieten hat.
Ins Detail zu gehen, lohnt sich gar nicht. Der Film ist ein Meisterwerk. Der Italowestern war nur zwei Mal besser: Mit Zwei glorreiche Halunken und Spiel mir das Lied vom Tod. Man rate, wer da Regie geführt hat.  

10 von 10 Punkten


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