Kinojahr 2008


Zu einem Jahresrückblick gehört natürlich auch, seine eigene Bestenliste zu veröffentlichen. Die Freude an Listen scheint eine Eigenheit von Filmfreaks zu sein, weshalb man gerne auch mal eine gewisse Zeit mit Top Tens verschwendet.

Für mich persönlich war 2008 ein sehr gutes Jahr. Ich habe 38 Filme dieses Jahres gesehen, davon 31 im Kino. Eingerechnet sind all diejenigen, die in der Schweiz ab dem ersten Januar im Kino liefen, weshalb sich argumentieren lässt, dass die meisten guten Filme dieses Jahres eigentlich in Amerika von 2007 waren. Aber das spielt ja keine Rolle.

Fakt ist, dass das Kinojahr 2008 so gut war, dass eine Top Ten dieses Jahr leider nicht moralisch vertretbar ist. Deshalb habe ich eine Top 13 mit allen Filmen aufgestellt, denen ich 9 oder mehr Punkten gegeben habe.

Machen wir doch auf Amerikanisch und starten den Countdown:

13. There Will Be Blood
...weil das Power-Team Daniel Day-Lewis und Paul Thomas Anderson grosses, grimmiges Schauspielkino inszenieren, das unter die Haut geht.
(Review)

12. Charlie Wilson's War
...weil amerikanische Satire selten so beschwingt und auf köstlichste Weise amüsant gelungen ist.
(Review)

11. Before the Devil Knows You're Dead
...weil es wenige Leute so gut wie Sidney Lumet verstehen, den Zuschauer in den beklemmenden Strudel des Bösen hinabzuziehen.
(Review)

10. WALL-E
...weil es keine Firma ausser Pixar fertig bringt, jedes Jahr aufs Neue kindergerechtes Kino für die Ewigkeit zu schaffen.
(Review)

9. Waltz with Bashir
...weil der Dokumentarfilm noch nie so visionär, berauschend und inhaltlich brisant war. (Review)

8. 3:10 to Yuma
...weil dies endlich wieder einmal ein Western ist, bei dem zwei Stunden gebannt und vorbehaltlos mitfiebern kann. (Review)

7. Into the Wild
...weil Sean Penns Film viel mehr als berauschende Naturaufnahmen zu bieten hat. (Review)

6. In Bruges
...weil schwarzer Humor selten in solch bitterbösen, ultracoolen Perfektion kultiviert wurde. (Review)

5. Eastern Promises
...weil David Cronenberg mit seinem Star Viggo Mortensen eine düstere, atmosphärische Gangstergeschichte erzählt, die Eindruck hinterlässt.
(Review)

4. No Country for Old Men
...weil der Neowestern von den Coens die Luft mit jedem Atemzug vor Spannung knistern lässt. Und wegen Javier Bardems Frisur.
(Review)

3. Control
...weil Anton Corbjin der Punk-Legende Ian Curtis ein unglaublich persönliches Portrait gewidmet hat, das nicht mehr loslässt.
(Review)

2. Michael Clayton
...weil dieses Meisterwerk von einem Thriller drei Schauspieler in Höchstform und eines der cleversten Drehbücher der letzten Jahre bietet.
(Review)

1. The Dark Knight
...weil der Superheldenfilm nie so ambitioniert war, weil das Drehbuch für Popcornkino unglaublich ausgeklügelt, vielschichtig und düster ist, weil die Actionszenen den Zuschauer mit der Wucht eines Güterzuges niederschmettern und weil Heath Ledger mit jeder Geste die Leinwand zu seinem Eigentum erklärt, wo er sich mit der Darstellung des personifizierten Bösen unsterblich gemacht hat.

"Das war mein Jahr!"


Ehrenplätze:
Verschwendete Zeit: