Freitag, 30. Mai 2008

Inside Man (DVD Review)



Inside Man

Habe mir den Film nun zweimal angesehen. Was man definitiv nicht über ihn sagen kann, ist "Bankräuber-Film halt". Denn hierbei handelt es sich sicher um keinen billigen 0815-Fliessbandfilm, wenn auch natürlich fürs breite Publikum geschaffen, ist Inside Man tatsächlich ein wenig mehr. Zu verdanken haben wir das folgenden 3 Musketieren:

Drehbuch: Dieses ist kompliziert, schwer durchschaubar, vielseitig und durchdacht aufgebaut. Kurz gesagt; intelligent. Das Script muss man wirklich loben, vor allem zu Beginn etwickelt es eine ungeheure Spannung, später trumpft es mit ausgezeichneten Storywendungen auf. Als Zuschauer befindet man sich abwechselnd in der Perspektive der Bankräuber, der Polizisten und der Geiseln, hat aber nie den Durchblick. Und die Dialoge sind auch gut. Man darf das Script aber auch tadeln, denn es ist es, das an den meisten Schwächen des Filmes Schuld ist.

Regie: Spike Lee kann einen massentauglichen Kinohit drehen. Der ganze Film kommt sehr flüssig daher, der Schwerpunkt wird aber nie auf (unnötige) Action gesetzt, es ist teilweise geradezu ein Kammerspiel. Leider sieht sich Lee aus irgendeinem Grund gewungen, hie und da nebenbei noch eine politische Botschaft hineinzubringen.

Cast: Denzel Washington ist natürlich - wie gewohnt - grosse Klasse, genau so wie Clive Owen, Jodie Foster und Willem Dafoe. Ihr gekonnte Performance steht dem Film äusserst positiv zu Gesicht und trägt ihn über weite Strecken. 

Der Film ist spannend, packend und fesselnd, wie er sein sollte. Er ist auf der einen Seite "nur" Unterhaltungskino, auf er anderen Seite intelligent gemacht. So oder so sind einige Schwächen vorhanden, über die nicht hinweggesehen werden kann und die verhindern, dass er als Thriller des Jahres in die Analen eingeht. Allzu schnell ist sich der Zuschauer sicher, dass das keine "bösen" Bankräuber sind, man fiebert sogar mit ihnen mit. Ausserdem ist die ganze Nazi-Geschichte ziemlich an den Haaren herbeigezogen und das Ende, so überraschend und "AHA-Effekt"-mässig es auch ist, einfach typisch Mainstreamkino und sehr konstruiert.

ca. 7 von 10 Punkten

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