Samstag, 10. Januar 2009

Jahresrückblick 2008


Es gut mir Leid, dass ich diesen Blog über Silvester etwas vernachlässigen musste. Nebst der Tatsache, dass ich im Urlaub war, musste ich meine Arbeit zum Thema Matte Painting zu Ende schreiben. Vielleicht poste ich demnächst einmal Auszüge daraus. 

Es ist nun schon seit über einer Woche da, das neue Jahr. Der Jahreswechsel ist jedes Mal einerseits der Moment der Bilanz, des Zurückblickens, des Fazits, anderseits der Prophezeiungen, der Vorsätze, der Neuanfänge. Einen kleinen Ausblick auf das neue Jahr mit der Neun habe ich schon hier geboten. Nun möchte ich mir kurz die Zeit nehmen, zurück zu schauen auf das Jahr 2008. 

Wie alle Jahre, war auch 08 eine ereignisreiches Jahr. Es begann nicht besonders rosig, als mit dem grossen Streik der Drehbuchautoren die Verleihung der Golden Globes abgesagt werden musste. Dieser Streik kostete Hollywood Millionen von Dollar, verschob zahlreiche Projekte nach hinten und kratzte einmal mehr an der bemüht polierten Fassade der Traumfabrik. 

Ebenfalls im Januar entschied sich endlich der Konkurrenzkampf zwischen HD DVD und Blue-ray. Mit dem Entscheid von Warner Bros., neben den "alten" DVDs nur noch die blauen Scheiben unter das Volk zu bringen, war das Todesurteil der HD DVDs sozusagen unterschrieben, und bald zog New Line Cinema nach. Das für den Konsumenten lästige Hin und Her wurde somit im Verlauf des Jahres entschieden und Klarheit geschafft. Ob Blue-ray die herkömmlichen DVDs wirklich verdrängen kann, steht allerdings noch in den Sternen. 2009 wird uns da sicher mehr zu sagen haben. 

Im Februar ging dann die jährliche Award-Saison mit der Verleihung der Oscars zu Ende. Überraschungen gab es wenige und die Entscheide waren alle nachvollziehbar bis lobenswert. Als Gewinner konnte der fantastische No Country for Old Men vier Preise abräumen, Daniel Day-Lewis bekam seine verdiente Ehrung als Hauptdarsteller und Michael Clayton gewann wenigstens mit Tilda Swinton. 

Im Sommer sahen sich die Schweizer Kinosäle plötzlich einer ungewohnten Konkurrenz ausgesetzt. Das Grossereignis in Sachen Sport, die Euro 08, ging auch an den Filmverleihen nicht spurlos vorbei und liess die Einnahmen sehr tief sinken. Ob allerdings nur das nationale Fussball Schuld daran war, bleibt offen. 

Nachdem im Mai in Cannes "Entre les murs", Gomorra und Benicio Del Toro in "Che" ausgezeichnet wurden, schaffte "The Wrestler" von Darren Aronofsky den Überraschungserfolg in Venedig. Der goldene Löwe läutete gleichzeitig das Comeback von Hauptdarsteller Mickey Rourke ein, welcher als Kandidat für den nächsten Oscar gehandelt wird. 


Im Oktober des Jahres fand dann auch noch ein international eher kleineres Filmfestival statt. Das vierte Zürich Film Festival  (ZFF) bemühte sich redlich, in seiner vierten Ausgabe mit Glanz und Gloria aufzutrumpfen. Zwar konnte mit Stars wie Sylvester Stallone (weshalb auch Rambo im Kino lief) und Peter Fonda geworben werden, es blieb jedoch ein Anlass für Filmfans und am fünften Oktober wurde mit "Tulpan" auch ein eher umstrittener, anspruchsvoller Film mit dem goldenen Auge ausgezeichnet. 

Das Thema, das Hollywood gegen Ende des Jahres neben der Wahl eines neuen Präsidenten am meisten beschäftigte, war natürlich die Finanzkrise. Grossproduktionen wie Body of Lies und "Australia" konnten die finanziellen Erwartungen nicht erfüllen und so stellt sich gerade für 2009, das Jahr der Rezession, die Frage, wie es mit dem Blockbusterkino weitergeht. Nicht nur die steigenden Anforderungen der Studios sind bedenklich, wenn dann noch anscheinend bombensichere Projekte wie der dritte Narnia-Film, das Sequel zu "The Golden Compass" oder Steven Spielbergs und Peter Jacksons Traumprojekt "Tim und Struppi" keine Financiers finden, muss es in Los Angeles schon gewaltig brodeln. Gerade in den letzten Wochen wurde zudem bekannt, dass die Gefahr eines neuen grossen Streikes droht, diesmal der Schauspielervereinigung. 

Hollywood wird jedoch alles daran setzen, solche interne Rangeleien mit möglichst viel Prunk zu vertuschen, indem die Award-Verleihungen noch blinkender inszeniert werden. Los geht es schon morgen mit den Golden Globes. Die Nominationen finden sie hier. Favoriten sind in erster Linie David Finchers "The Curious Case of Benjamin Button", Ron Howards "Frost/Nixon" und Danny Boyles "Slumdog Millionaire". 
Am 22ten Februar werden dann die Besten der Besten mit den heiss begehrten Oscars geehrt. Die Hoffnung ist berechtigt, dass dieser Tag der grosse Siegeszug von The Dark Knight sein wird, schliesslich nicht nur der erfolgreichste, sondern auch der beste Film des letzten Jahres. 

Keine Kommentare: