Donnerstag, 18. September 2008

One Fine Day (DVD Review)



One Fine Day


Der im New Yorker Stadtteil Manhattan lebende Journalist Jack Taylor (George Clooney) ist geschieden, chaotisch und nicht sehr erwachsen. Eines Tages fordert ihn seine Ex-Ehefrau auf, für einiges Tage die Obhut über die gemeinsame Tochter Maggie zu übernehmen. Als er sie zur Schule bringt, erfährt er, dass diese an diesem Tag geschlossen ist. Dort trifft er die karrierebewusste Architektin Melanie Parker (Michelle Pfeiffer) und ihren Sohn Sammy. Taylor und Parker versuchen zuerst, in der Begleitung des jeweiligen Kindes der Arbeit nachzugehen, was sich als problematisch erweist. Sie kommen auf die Idee, dass sie abwechselnd auf beide Kinder aufpassen könnten. Doch dieser Tag hält noch einige Überraschungen bereit.
(frei nach Wikipedia)

Beim Spruch "What else?" dürfte heute praktisch jedes Kind an den gutaussehenden Mann aus der Nespresso-Werbung denken. Doch dass George Clooney, heute einer der gefeiertsten Hollywoodstars, erst seit relativ kurzer Zeit auf der höchsten Stufe des Ruhmes steht, sind sich die wenigstens bewusst. Bevor er Batman, Kasinoräuber und Anwälte spielte, war der heute 47-Jährige lange Zeit nur in mehr oder weniger erfolgreichen Fernsehserien zu sehen, bis er im reifen Alter von 35 mit One Fine Day (Tage wie dieser) den Sprung auf die Leinwand schaffte. Die romantische Komödie war ein grosser Erfolg und machte Clooney und Michelle Pfeiffer zum Traumpaar Hollywoods, beziehungsweise New Yorks. Denn dorthin führt uns Michael Hoffman für zwei Stunden, oder eben für einen einzigen, langen Tag. Die Idee des Filmes lässt sich nämlich sehen. Wer hat sie nicht schon erlebt, diese Tage, an denen man lieber im Bett geblieben wäre, da wirklich alles schiefläuft und man nur von Termin zu Termin zu eilen scheint? Kann man an genau so einem Tag seiner grosse Liebe begegnen?
Wie das geht, wird uns sehr temporeich und verworren erzählt. Natürlich wissen wir schon ab der ersten Minute, wie es schlussendlich kommen wird, die Frage ist lediglich wie. Und genau da setzt der Film an und schiebt eine ganze Reihe von Hindernissen ein, die es zu überwinden gilt. Von Langeweile kann da auf jeden Fall keine Rede sein und diesen Unterhaltungswert muss man auf jeden Fall loben. Dazu kommt die überzeugende Inszenierung, die in all der Hektik mit körnigen, altmodischen und behaglichen Bildern glänzt. Das gibt der Romanze einen klassischen Touch, welcher den Film in dieser Beziehung ideal geeignet für einen verregneten Samstagnachmittag macht. Ein grosser Pluspunkt sind ohne Frage auch die beiden Hauptdarsteller, die beide in ihren Rollen beachtlich aufleben, und die zankenden Dialoge mit Bravour meistern. Das alleine macht den Film für das Zielpublikum schon sehenswert.

Leider überzeugt die Handlung dann doch nicht über die ganze Länge. Klassisch bedeutet schliesslich nicht, dass Klischees und Kitsch nicht kritisiert werden dürfen, von welchen zur Genüge vorhanden sind. Natürlich liegt das grundsätzlich im Wesen dieser Art Filme, 
drückt den positiven Eindruck doch vor allem in dem Sinne, dass mit mehr unvorhersehbaren, überraschenden Szenen mehr drin gelegen wäre. Dazu kommt, dass die beiden Kinder eine einzige Katastrophe sind. Auch hier kann man zwar argumentieren, dass von 8-Jährigen nicht allzu viel erwartet werden kann, allerdings sieht man anhand von Beispielen wie The Shining, dass es durchaus möglich ist. Ganz anders hier, wo viele Szenen mit den Nachwuchsschauspielern nicht nur nerven, sondern schlicht unglaubwürdig wirken. Zum Teil liegt das auch am Drehbuch, welches ihnen eine Rolle vorschreibt, die man so einfach nicht goutieren kann. Man bekommt beinahe den Eindruck, der Film habe es sich auf die Fahne geschrieben, negative Gefühle gegen Kinder zu hegen. Wenn die beiden Gören über den ganzen Film den Erwachsenen quengelnd, rücksichtslos und unkontrollierbar am Hals hängen, möchte man ihnen am liebsten an die Gurgel gehen. Steckt da ein versteckter Kinderhass des Regisseurs dahinter? Auf jeden Fall ist das nicht gut so.

"One Fine Day" erzählt die geschichte von zwei Menschen, die sich an einem gestressten Tag so lange über den Weg laufen, bis der Groschen fällt. Eine Geschichte von Liebe über Umwegen, die zwischen Kitsch, nervtötenden Kindern und echten Gefühlen schwankt, schön gefilmt und toll gespielt.

abgerundet ca. 6 von 10 Punkten


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