Donnerstag, 11. September 2008

Galaxy Quest (DVD Review)



Galaxy Quest

Und schon geht es weiter mit den gelungenen Parodien. Das Erfolgsrezept von Galaxy Quest, einem humorvollen Blick auf den Kult von Science Fiction-Filmen, ist die Story:

Im Zentrum der Handlung stehen die ehemaligen Stars der längst abgesetzten, fiktiven Science-Fiction TV-Serie „Galaxy Quest“. In guter alter Star Trek-Manier hatten sie unter der Leitung von Commander Peter Quincy Taggart mit ihrem Raumschiff, der NSEA Protector, etliche Male das Universum gerettet. Heute halten sich die ehemaligen Stars mit Auftritten bei Werbeaktionen und Fantreffen über Wasser und sind mehr oder weniger verbittert über ihr Dasein. Zu ihrer großen Überraschung geraten sie plötzlich in eine galaktische Auseinandersetzung, da die Thermianer, ein außerirdisches Volk, stets die Folgen der TV-Serie verfolgt haben und sie für „historische Dokumente“ halten.
(frei nach Wikipedia)

"Galaxy Quest" ist ist somit ein Film, der sowohl den Science Fiction an sich, als auch den ganzen Hintergrund parodiert. Diese Idee, die Vermischung von Realität und Fiktion, ist toll und funktioniert grandios. Und zwar deshalb, weil der Film zwar den ganzen Kult um "Star Trek" gnadenlos auf die Schippe nimmt, ihn aber gleichzeitig würdigt. Anders als beispielsweise "Hot Shots!" wird er zeitweise auch ernst und erzählt eine durchaus eigenständige Geschichte, was dann auch seine grosse Stärke ist. Das Drehbuch ist nämlich nicht nur witzig, sondern auch erstaunlich spannend, abwechslungsreich und einfallsreich geschrieben. Auch optisch gibt es durchaus etwas zu sehen, zumindest wurde aus den 45 Millionen Dollar Produktionskosten etwas Anständiges herausgeholt. Aber darum geht es ja nicht.
Natürlich ist der Film in erster Linie für Trekkies konzipiert, aber er hat auch einen so ironischen wie liebevollen Blick auf Fandoms allgemein, sei es nun von "Star Trek", "Star Wars" oder neuerdings "Lord of the Rings". Sie sind schliesslich ein Phänomen, diese Leute, die jeden Satz ihrer Lieblingsfigur auswendig lernen, in aufwändigen Kostümen auf Fantreffen gehen und an die Originalschauplätze reisen, um einen eigenen Fanfilm zu drehen. Und auch für jene, die mit den ganzen Freaks nichts am Hut haben, bietet der Film genug zum Lachen. Ganz zu schweigen davon, dass man die Sternenhelden aus Versehen genauso wie die Evolutions-benachteiligten Aliens einfach ins Herz schliessen muss. Anders gesagt: Tolle Charaktere, toll gespielt. Egal ob SciFi-Ikone Sigurney Weaver als oberflächliche Frauenrolle, Tim Allen als egoistischer Captain oder Alan "Snape" Rickman als grandios griesgrämiger Spock-Verschnitt, alle passen sie hervorragend und sind mit merkbarem Spass bei der Sache. So schafft es der Film, genau den Charme zu entfalten, den die Fans an "Star Trek" so lieben. Und einmal kann man, meiner Meinung nach zumindest, tatsächlich ein seltenes Prädikat verleihen: Besser als das Original!

"Galaxy Quest" ist eine sagenhaft komische und unverschämt sympathische SciFi-Parodie.

abgerundet ca. 8 von 10 Punkten

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