Samstag, 5. Juli 2008

A Beautiful Mind (DVD Review)



A Beautiful Mind 

Ron Howard's Drama handelt von einem Mann im Nachkriegs-Amerika, der zwar ein mathematisches Genie, aber weder besonders beliebt noch besonders kontaktfreudig ist. Professor John Nash (Russel Crowe) lebt als ungebundener Einzelgänger und hat Probleme, soziale Beziehungen aufzubauen. Das macht ihn wie geschaffen für einen gefährlichen, streng geheimen Spionage-Auftrag, bei dem er eine Atombombe der Russen in Amerika aufspüren soll. Doch dann geschieht das, was nicht geschehen sollte: Die hübsche Studentin Alicia fühlt sich von Nash gegen jede Wahrscheinlichkeit angezogen und die beiden heiraten. Eine Weile läuft alles gut, doch bald beginnt Nash unter Verfolgungswahn zu leiden und bekommt unkontrollierbare Wahnvorstellungen. 

Spionagefilme, die in der Zeit des kalten Krieges spielen, gibt es bekanntlich zuhauf. Und so denkt man sich auch nichts dabei, wenn A Beautiful Mind in der ersten Hälfte auf dieser Schiene fährt, beziehungsweise zu fahren vortäuscht. Ein genialer Kopf, ein forscher Staatsagent, eine versteckte Atombombe, ein verschlüsselter Code; alles schön und gut. Doch wer sich auf einen Blockbuster-Thriller einstellt, hat weit gefehlt. Der Film war wohl deshalb ein solcher Erfolg (das sechsfache seiner Produktionskosten eingespielt), weil er den Zuschauer an der Nase herumführt und plötzlich mit einem verblüffenden Spiel um Realität und Wahn, einem Kampf eines Mannes um seine Seele, einem Drama um Selbstverwirklichung konfrontiert. 

Und dann ist da natürlich Russel Crowe. Der Bär von Hollywood, der in so vielen Rollen glänzt, erhielt für den falschen Film seinen Oscar. In "A Beautiful Mind" liefert er auf jeden Fall die deutlich bessere Leistung als in "Gladiator", allerdings war die Academy wohl schlicht nicht gewillt, Crowe ein Jahr später schon wieder ein Goldmännchen zu übergeben. Immerhin, Jennifer Connelly hat ihres bekommen. Sie glänzt in einer ambivalenten, anspruchsvollen Rolle und sieht dazu noch mehr toll aus. Weitere Nebenrollen sind mit Ed Harris, Paul Bettany und Christopher Plummer ebenfalls exzellent besetzt. 

Und wenn wir schon bei den Preisen sind: Natürlich gönne ich dem Film weder den Oscar für den besten Film, noch für die beste Regie, noch für das beste Drehbuch. 2001 erschien schliesslich auch Peter Jackson's Meisterwerk The Lord of the Rings. Trotzdem muss ich halb zähneknirschend, halb wohlwollend zugeben, dass "A Beautiful Mind" ein souverän gemachter Film ist, der zu gefallen weiss. 

Viel mehr gibt es nicht zu sagen. Die Kamera ist toll, die Handlung spannend, die Bilder atmosphärisch und farblich klasse. Zwischendurch hängt der Film ein wenig und vor allem gegen Schluss scheint er das meiste seines Pulvers verschossen zu haben, was aber nicht allzu schwer wiegt. 

"A Beautiful Mind" ist ein einwandfrei umgesetzter, hervorragend besetzter Film, der mit überraschenden Wendungen und einem tiefschürfendem Thema überrascht.  

ca. 8 von 10 Punkten

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Dito! Bester Film, Drehbuch und Regie gehören FOTR.