Samstag, 18. Oktober 2008

August Rush, Speed Racer, Enchanted (DVD Reviews)



August Rush


Musikfilme gibt es ja zuhauf. Darunter auf jeden Fall auch wirklich gute, man denke nur an Walk the Line. Im Gegensatz zu diesem ist August Rush rein fiktiv und erzählt die Geschichte von einem Waisenjungen, der eine Odysse durch New York erlebt, um schliesslich endlich seine seit der Geburt getrennten Eltern zu finden. Natürlich ist es ein Kinderfilm und somit kann man auch nicht allzu grossartiges erwarten, aber ein bischen mehr könnte man nach all den guten Reviews schon erwarten. "August Rush" hat einfach viel zu viele Schwächen, um als guter Film bezeichnet werden zu können. Man denke schon allein an die ganze Story: Sie ist nicht nur extrem unglaubwürdig, an den Haaren herbeigezogen, gezwungen belehrend und undurchsichtig konstruiert, sonder vor allem ...kitschig. Kitsch, Kitsch, Kitsch und noch mehr Kitsch, der sich gegen das Ende hin immer mehr anhäuft und immer mehr unerträglich wird.
Wenig überzeugende Darsteller - Freddie Highmore haben wir jetzt langsam echt gesehen und Keri Russel ist eine einzige Katastrophe - helfen da auch nicht wirklich weiter, auch wenn Robin Williams durchaus etwas Sympathien zu wecken vermag. Immerhin wurde der Film ganz nett inszeniert und kann deswegen als sehenswert eingestuft werden, zumindest wenn man zur Sparte von Zuschauern gehört, die sich gerne einen Film durch vollheulen. 

ca. 4 von 10 Punkten


Speed Racer


Mannomann, was war denn das? Schon schade, wie tief die Macher vom genialen Matrix sinken können. Mit Speed Racer haben sie auf jeden Fall einen ziemlichen Fehltritt begangen. Eine altbekannte Rennfahrerstory, aufgeblasen mit Farben, Farben und nochmals Farben. Computeranimationen an allen Enden und übertriebene, quietschbunte Kostüme und Kulissen dominieren das Bild. Zwar kann man sagen, dass "Speed Racer" durchaus ein technischer Schritt nach vorne ist und zeigt, wieviel heute schon möglich ist, aber es ist eben zu viel. 
Als wären die Macher unter Drogen gewesen, sehen wir in haarsträubendem Tempo durch die Luft springende Autos, exzessive Kamerafahrten bis zur Schmerzensgrenze, Muster und Lichter, die man nur noch verschwommen wahrnimmt, was sich schlussendlich beinah in einem Orgasmus von Farben entlädt. Nein, das ist zu viel. Vor allem, da hinter der überladenen Fassade kaum mehr als eine typische Rennfahrerstory auf Kinderniveau mit hölzernen Charakteren vorhanden ist. Schade, das Geld und der optische Einfallsreichtum hätte man in viel besserem kanalisieren können. 

aufgerundet ca. 4 von 10 Punkten


Enchanted


Wer kennt sie nicht, die guten alten Disneyfilme? Die Zeichentrick-Meisterwerke gehören zum festen Bestandteil vieler Kindheitserinnerungen und weisen viele immer wieder kommende Schemata auf. Höchste Zeit also, dass sie mal richtig auf die Schippe genommen werden! Genau das hat Enchanted vor, indem er in den ersten zehn Minuten ein scheinbar klassisch-kitschiges Zeichentrickmärchen vortäuscht, bis die Prinzessin von der bösen Hexe in einen magischen Brunnen gestossen wird und plötzlich im New York des Jahres 2007 landet. Gags en masse sind somit vorprogrammiert, wenn sich die naive Giselle in der modernen Welt zurechtfinden und entdecken muss, dass hier längst nicht jeder an die ewige Liebe glaubt. 
Die Idee von "Enchanted" lässt sich sicher sehen und Disney hat daraus auch einiges gemacht. Der Film ist sauber, flüssig und unterhaltsam umgesetzt und hat auch einige wirklich komische Szenen in petto. Natürlich ist der Film keine echte Parodie, da er trotz aller Selbstironie schlussendlich genau nach dem klassischen Schema funktioniert und in der zweiten Hälfte kaum mehr überrascht. Und wenn schon. 
Stören tut da schon eher, dass Amy Adams dem Zuschauer mit ihrer übertriebenen Art irgendwann auf den Geist zu gehen beginnt. Bei James Marsden als Prinz Edward ist das schon viel eher zu verkraften, weil man es ja nicht ständig zu ertragen hat. Dafür ist Patrick Dempsey wirklich sympathisch und ziemlich glaubwürdig. Insgesamt ist "Enchanted" sicher kein herausragender Film, aber immerhin kurzweilige, schnell vergessene Unterhaltung. 

ca. 6 von 10 Punkten


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