Da das Wetter wieder komplett aufgeklärt hatte, stand ich bereits um 10 Uhr in Locarno. Als erstes erspähte ich auf der Piazza die Delegation von Hugo Koblet – Pédaleur de Charme, selbstverständlich mit Fahrrad und originalen CILO-Trikots. Anwesend waren auch Hauptdarsteller Manuel Löwensberg und Max Rüdlinger, welcher im Film den Trainer spielt. Zur anschliessenden Pressekonferenz konnte ich ihnen leider nicht folgen, da um 11 mein nächster Film begann.
Ich fand mich also im Kursaal zur Premiere des schweizer Dokumentarfilms Das Schiff des Torjägers ein, der als Eröffnungsfilm der Settimana della critica lief. Zuerst begab sich Regisseurin Heidi Specogna nach vorne und sagte einige wenige Worte zum Film. Anschliessend ging das Licht aus und die Vorführung begann. Als der Abspann vorüber war, ergoss sich minutenlanger, tobender Beifall über den Saal. Nicht ohne Grund, denn der Film ist wirklich etwas besonderes (Review). Hochspannend war auch die anschliessende Fragerunde, zu der sich nicht nur das gesamte Filmteam zur Verfügung stellte, sondern auch der „Hauptdarsteller“ des Filmes, der ehemalige Bundesliga-Spieler Jonathan Akpoborie.
Am Nachmittag begab ich mich in ein Café, um an den noch ausstehenden Reviews zu schreiben. Am Abend gönnte ich mir noch meinen bereits sechsten Lubitsch, Lady Windermere’s Fan. Die Einführung machte dieses Mal Benoît Jacquot, dem ich schon an der Pressekonferenz zu seinem Film Au fond des bois begegnet war. Der Stummfilm basiert auf einer Vorlage von Oscar Wilde und besticht einerseits durch seine Darsteller(innen) und seinem Suspense, welcher damals Alfred Hitchcock inspirierte.
Am Abend fand auf der Piazza bei schönstem Wetter die grosse Premiere von Hugo Koblet statt - anwesend zwei Bundesträte, 25 Parlamentarier und die gesamte Cervelatprominenz - an der ich jedoch nicht beiwohnte, da ich mir den Film ja schon zu Gemüte geführt hatte.
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